Barbara Palvin und der Luxus des Unauffälligen

In einer Zeit, in der Mode oft nach Aufmerksamkeit verlangt, ist das Unaufdringliche zur leisesten, aber eindringlichsten Sprache der Mode geworden. Barbara Palvin, das ungarische Model mit internationalem Kultstatus, steht wie kaum eine andere für diesen Wandel: eine Schönheit, die nicht schreit, sondern flüstert. In der neuen Superior Comfort Kollektion von Intimissimi wird sie zur stillen Protagonistin eines ästhetischen Umdenkens – ein Porträt zwischen Haut, Haltung und textilem Feingefühl.

Vom Laufsteg in Budapest zur Muse der Zurückhaltung

Barbara Palvins Geschichte beginnt nicht mit Glanz und Blitzlicht, sondern mit Natürlichkeit. Entdeckt im Alter von 13 Jahren auf den Straßen Budapests, eroberte sie in den Folgejahren internationale Laufstege – Chanel, Armani, Miu Miu. Und doch blieb sie immer nahbar, uninszeniert, ein Gegenentwurf zum hyperretuschierten Modelbild der 2010er-Jahre.

2019 wurde sie als erster ungarischer Victoria’s Secret-Engel gefeiert – ein Moment, der nicht nur für die Marke, sondern für die Branche Symbolkraft hatte: Kurven statt Kanten, Leichtigkeit statt Drill. In ihr sah man eine neue Art von Muse, eine, die die Nähe zum eigenen Körper nicht als kalkuliertes Image, sondern als gelebte Selbstverständlichkeit verkörpert.

Soft Power: Ein neuer Blick auf Weiblichkeit

Lange war Lingerie ein Terrain der Kontrolle: Formen, Pushen, Kaschieren. Die neue Generation – angeführt von Persönlichkeiten wie Barbara Palvin – stellt diese Codes infrage. Körper sollen nicht mehr verändert, sondern verstanden werden. Mit ihrer Ausstrahlung verkörpert Barbara Palvin genau diese Haltung.

Intimissimi übersetzt das neue Körperbewusstsein in Design: „The UnderWow“ nennt sich das Konzept. Bustiers, Slips und Bodys, die sich wie eine zweite Haut anfühlen, ohne an Halt zu verlieren. Zwei Pieces aus der Kollektion zeigen exemplarisch diesen neuen Ansatz:

Der Bustier-BH „Daniela“, präsentiert einen Schnitt für jede Figur mit dem gleichen Versprechen: unvergleichlicher Komfort und eine nahtlose Passform, die unter der Kleidung völlig verschwindet. Kein Druck, keine starre Konstruktion – nur feine Linien und eine textile Sprache, die sich zurücknimmt.

Der dazu passende Slip – eine Neuinterpretation des Klassikers in „Honey Soft Beige“ – verschwindet nicht nur unter Kleidung, sondern fast schon in der Wahrnehmung. Es geht nicht mehr darum, gesehen zu werden, sondern sich selbst zu spüren.

Der Kult der Unsichtbarkeit

In Mode und Popkultur zeichnet sich eine stille Tendenz ab: Was unsichtbar ist, wirkt tiefer. Das betrifft nicht nur Make-up-Reduktion und Clean Girl Aesthetics auf TikTok, sondern auch das Revival hautnaher Silhouetten und eine neue Designeinfachheit. Von The Row bis Skims, von COS bis Chanel Sous-Vêtements – die erfolgreichsten Lingerie- und Loungewear-Konzepte des Moments kreisen um textile Nähe.

Intimissimi, einst italienisches Lingerie-Label mit romantisch-femininer DNA, hat sich in den letzten Jahren neu erfunden. Mit Barbara Palvin als Kampagnengesicht betont die Marke nicht nur internationale Ambitionen, sondern auch stilistische Reife. Das Model steht exemplarisch für eine neue Modehaltung – eine, die dem Körper vertraut, statt ihn zu manipulieren.